Scheffenbichler -
Staub
Klaus Tschabitzer: Gitarre, Gesang
Norbert Trummer: Akkordeon, Gesang
Dieter Preisl: Schlagzeug
Paul Pfaffenbichler: Bass
A1 Scheffenbichler: Staub (1992)
B1 Norbert Trummer: Da Gloscherbn (2007)
B2 Der Schwimmer: Das Letzte – zadnje (2010)
Veröffentlichung: 2010-12-18
Erhältlich als 7“ Vinyl inkl. Download
Späte Würdigung
Als späte Würdigung, veröffentlicht Early Morning Melody zum Start der Early7-Serie den „Staub-Song“ als limitierte 7“. Auf Seite B finden sich aktuelle Aufnahmen von Norbert Trummer und Klaus Tschabitzer, der als Schwimmer das slowenische Chor-Oktett Suha ins Studio gebeten hat. Das Artwork stammt aus Klaus Pichlers Foto-Serie „Staub/100 Lürche“.
Scheffenbichler
Jonathan Richman schaute aus dem Herrgottswinkel herab und betrachtete die vier Burschen mit Wohlwollen.
Die legendäre Wiener Musikgruppe „Scheffenbichler“, benannt nach einem Apfelstrudel, trieb im Wien der 90er Jahre ihr anarchistisches Unwesen. Beeinflusst von Gedichten der Wiener Gruppe um Artmann und Rühm, alten Aufnahmen von Helmut Qualtinger und neueren von Jonathan Richman & The Modern Lovers, begannen zwei Absolventen der Kunstakademie (Dieter Preisl und Norbert Trummer), ein später Student und Teilzeitkellner mit Tanzkapellenerfahrung (Paul Pfaffenbichler, der Familienname allein war praktisch schon die Eintrittskarte zur Band) und ein vagabundierender Wanderarbeiter, der sich in seiner kargen Freizeit selber ein wenig Gitarrespielen beigebracht hatte (Klaus Tschabitzer), zu musizieren. Dilettantisch dadaistischer Forscherdrang trieb sie voran und ließ sie unter anderem die Songperle „Staub“ erfinden.
Rezensionen
Und noch eine Single, die durch Artwork und Musik besticht. Gleich mit der ersten Veröffentlichung zur 7-Inch Reihe „Early 7“ ist dem Label early morning melody ein Coup gelungen „Staub“ von „Scheffenbichler“, ein kultiges (Dialekt-) Lied der frühen 90-er Jahre durfte mit gut 20-jähriger Verspätung endlich auch das Licht der Vinylwelt erblicken. Limitiert auf 100 Stück – und jedes Cover ein Unikat die „100 Lürche“ des Fotografen Klaus Pichler fanden darauf ein neues Zuhause (jedes Cover zeigt einen anderen Lurch). Pichler hatte nichts Besseres zu tun, als herumzuziehen und Lürche, also kleine Hausstaubballen, oder auch Staubmäuse genannt, zu fotografieren. Nicht zu verachten ist auch die B-Seite mit zwei Nummern von Mitgliedern der leider längst verblichenen „Scheffenbichler“. Zum einem Norbert Trummers „Glosscherbm“ ein perfides Stück Glas, das an der Donau liegend sich den ganzen Tag denkt “Bitte steigts auf mi drauf“, zum anderen Klaus Tschabitzers (aka Der Schwimmer) Song „Das Letzte – zadnje“. Darin heißt es: I geh den Tod suachn. Fazit: Physisch nur eine kleine schwarze Scheibe, aber philosophisch ein großes Lehrbuch des Nihilismus. reisch, Augustin
Staubiger Auftakt einer neuen Austro-Vinylreihe, Falter
Der ungeliebte Dauergast, Falter
Auch Der Standard und die Frauenzeitschrift Brigitte fanden es toll.