der schwimmer - A Heaz
Klaus Tschabitzer begeht heuer zwei Jubiläen: Er selbst feiert seinen 60. Geburtstag, der schwimmer zwanzigjähriges Bestehen. Noch bevor der schwimmer aus der Taufe gehoben wurde, konnte sich Tschabitzer in den Neunzigerjahren mit Bands wie Scheffenbichler oder Tangoboys in der heimischen Musikszene einen Namen machen, in den letzten Jahren widmete er sich vorrangig dem Duo Hirsch Fisch. Doch nun ist der schwimmer zurück, das neue, siebte Album trägt den Titel „A Heaz“.
Erhältlich als Gatefold LP oder Download, VÖ: 22. Oktober 2021
Wellenlängen
Große Einigkeit herrschte diesmal bei der Überlegung Heidrun Widmoser um die Gestaltung des Vinylcovers zu bitten. Aus Gründen der Nähe und Wertschätzung natürlich, es ist aber auch die künstlerische Entsprechung. Wie dem schwimmer gelingt es der Südtiroler Malerin unsere Aufmerksamkeit auf die vordergründig banalen Momente des Alltags zu lenken. Ein solcher Augenblick wird hier zum Glücksfall, den wir mit einem Klappcover würdigen. Eine weitere Fügung: Florian Rainer als Portraitfotograf.
Rock `n` Roll
Während Tschabitzer die frühen Alben im Alleingang einspielte, arbeitet er seit der schwimmer-Platte „Poplawok“ immer wieder mit unterschiedlichen Musiker*innen zusammen. Nicht nur die Besetzung änderte sich im Laufe der Zeit, sondern auch der musikalische Stil. Dementsprechend fanden Musikkritiker*innen über die Jahre unterschiedlichste Kategorisierungen: „Songwriter-Blues mit poetischen Dialekttexten“ oder „subversive Auslegung von (Un-)Easy Listening“, auch als der „stille Meister des Heimwerkerpopschaffens“ wurde Tschabitzer bezeichnet. Wenn man nun das neue Album hört, könnte man geradewegs festhalten: Rhythm ‘n’ Blues, Bluegrass, Jazz, Americana etc. – das alles steckt in dieser Platte. Aber lässt sich damit ein österreichisches Musikprojekt stimmig charakterisieren, dessen vorwiegend im Dialekt gehaltenen Texte nicht zuletzt am sprachlichen Wagemut der Wiener Gruppe Maß nehmen? Vielleicht wird man dieser originären Verknüpfung heimischer und US-amerikanischer Traditionslinien tatsächlich bloß mit einem Begriff gerecht: Rock ‘n’ Roll!
Nicht nur, weil das Album vorwiegend live eingespielt wurde und die Aufnahmesessions wie in den Anfangszeiten teils unter verschärften Bedingungen stattfanden – die Musiker*innen spielten mitunter aufgrund von Platzmangel gleichzeitig in drei verschiedenen Räumen. Sondern auch, weil der schwimmer in seiner Grundhaltung dem Rock ‘n’ Roll verpflichtet ist: gegen den Strich gebürstet, eigenwillig und kompromisslos.
Konzerte im Herbst
05.11.21 WIEN – Kunsttankstelle Ottakring, Releasekonzert
27.11.21 GRAZ – Pierre Cafe Bar, Werk02
Der Ballon
Produktion: Menschen und Medien